[Innerste Worte|

Innerste Worte

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Ausflug, 15. Juni 2016

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Ein ganz besonderer Tag. Wir machen einen Ausflug. Wir haben Gummistiefel an, damit die Füße nicht nass werden, wenn wir durch Pfützen stapfen. Wir haben Rucksäcke um mit Essen und Trinken. Bestimmt machen wir gleich ein Picknick, das wird toll. Wir haben rote Mützen auf, damit keiner verloren geht. Bei den Erzieherinnen dürfen wir abwechselnd an die Hand. Es ist aufregend im Wald. Es gibt viele Vögel im Wald, große und kleine; und sogar die braunen Vögel können sehr schön singen. Das Gras ist nass. Vorhin bei den Häusern haben wir ein Häschen gesehen, das hatte gar keine Angst. Auf dem Teich schwimmt eine Entenfamilie mit fünf wuscheligen Küken. Wenn ein Stein auf dem Weg liegt, schießen wir den durch die Gegend. Wir dürfen aber niemand treffen. Unsere Erzieherin kennt die Namen von den Bäumen und bringt sie uns bei. Keiner kann die Grashalme zählen. Oder die Blätter an einem Baum.

Wenn Kinder einen Ausflug machen, staunen sie über die vielen kleinen Wunder der Natur. Je älter wir wurden, desto öfter überhörten wir die Psalmen von Buchfink und Amsel und überhörten den Lobgesang der blühenden Kastanien. Den Duft der Linden und des Waldmeisters, der wie ein Gebet zum Himmel steigt, nahmen wir nur noch beiläufig zur Kenntnis. Und auch der Jubelruf des Bussards ließ unsere Seele kalt. Bis wir, bis wir uns von einem Kind an die Hand nehmen ließen und von ihm neu das Staunen lernten. Herr, wie zahlreich sind deine Werke! Mit Weisheit hast du sie alle gemacht, die Erde ist voll von deinen Geschöpfen (Ps 104,24).