[Innerste Worte|

Innerste Worte

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Seelennahrung, 08. Juni 2014

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Wer sich dem Meisenkasten nähert, hört ein jämmerliches Fiepsen. Vier, fünf hungrige Schnäbel kreischen sich dort in der Dunkelheit die Kehle aus dem Hals, recken ihre Schnäbel dem Einflugloch entgegen. Endlich kommt Mama Meise angeflogen, mit einem Wurm im Schnabel, hüpft, schwubbs, durch das Loch, das Fiebsen schwillt auf die doppelte Lautstärke an, und dann auf einmal ist Ruhe. Kurz darauf hüpft die Meise, schwubbs, wieder hinaus und fliegt mit blitzschnellem Flügelschlag davon, auf zu neuer Futtersuche für ihre nimmersatten Schreihälse. So geht das den ganzen Tag und Woche für Woche, solange, bis die Jungen flügge geworden sind und den dunklen Nistkasten selbst, schwubbs, verlassen haben.
Das hemmungslose Schreien nach Seelennahrung, nach der Kraft, die uns leben lässt, und die pausenlos um uns bemühte Fürsorge Gottes. Wer sie erfährt, wird für einen Moment still. Um dann wieder danach zu verlangen, lauter als vorher.
Und so war es auch mit den Jüngern zu Pfingsten. Sie hatten sich eingeschlossen aus Angst vor ihren Verfolgern, und sie schrieen zu Gott. Gott erfüllte ihr Haus liebevoll und überschwänglich mit seiner Lebensenergie. Bis sich die Jünger ihrerseits stark genug fühlten, um andere mit Seelennahrung zu stärken: mit der guten Nachricht von der nie endenden Fürsorge Gottes, die das ganze Leben spürbar ist, Tag für Tag, Woche für Woche